Miss Molly II Bosnien Herzegowina

In der Nähe von Bihac, vor den Bergen Bosniens

„Dobar dan“, allerseits. Ich bins mal wieder. „Guten Tag“ heißt das und damit sind meine Fremdsprachkenntnisse bereits am Ende angelangt. Aber zum Glück ist das auf fast allen slawischen Sprachen gleich. Praktisch, weil ich so bislang in Slowenien, Kroatien und jetzt Bosnien-Herzegowina schon allein damit glänzen konnte.

Ja Bosnien, dass ich da mal hinkomme hätte ich auch nicht gedacht. Aber es gefällt mir sehr gut hier. Ich bekomme viel Aufmerksamkeit und wohlmeinende Blicke. Gleich in der ersten Stadt hinter der kroatischen Grenze, Bihac, hat uns ein älterer Mann zugerufen: „Oh, schönes Auto!“ Was ein Willkommensgruß. Und das sogar auf deutsch.

Ohnehin können hier fast alle deutsch. Und wie nett die alle sind. Auch gleich am ersten Abend, wir haben einen schönen Platz an einem Fluss zum Übernachten gesucht und sind etwas durch die Pampa gekurvt und um viele Schlaglöcher herum (das kann ich ja auf meine alten Tage gar nicht leiden), da hat uns gleich ein junger Mann geholfen. Er hat uns geradezu an die Hand genommen. Auf die Frage hin, wo man sich hier vielleicht über Nacht hinstellen könne, ist der mit uns geschlagene 10 Minuten auf einem Feldweg gelaufen. Also er ist vorneweg gegangen und wir im 1. Gang hinterher gefahren. Nach meiner Schönheits-OP kann ich ja nur noch zwei Leute transportieren. Peinlich. Und zu allem Überfluss ist er auch noch in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, als er eigentlich wollte. Aber das hat er für uns gemacht. Einfach so.

In der Nähe von Bihac, vor den Bergen Bosniens
In der Nähe von Bihac, vor den Bergen Bosniens

Und am nächsten Tag ging es gleich so weiter. Von Bihac sind wir weiter Richtung Sarajevo gefahren. Da gibt es einen Nationalpark, der auf unserer Straßenkarte gar nicht vermerkt ist. Irgendjemand hat uns da jedoch hingeschickt. Na ja, war jetzt nicht so der Brüller dachte ich. Ein ziemlich verlassenes Örtchen namens Kulen Vakuf, meine Mitfahrer haben mich da einfach am stillgelegten Bahnhof stehen lassen und sind alleine weiter. Als sie dann nach Ewigkeiten zurückkamen, sind wir aber auf einen wunderschön gelegenen Campingplatz gefahren. Direkt am Fluss, nieman da, wunderschöne Natur und super netter Besitzer. Der hat meine Besitzer gleich mal zu einem Schnaps eingeladen. Selbst gebrannt natürlich.

Das hat sich dann so etwas etabliert. Manchmal wurde dann schon mittags Schnaps gereicht. Ich konnte das ja nur alles aus der Entfernung beobachten. Auf meinem Platz am Ufer, direkt gegenüber einer alten Ruine aus dem Bosnienkrieg vor 20 Jahren.

Am letzten Abend haben die Besitzer dann extra das Restaurant für meine beiden Lenker aufgemacht. Jeder bekam gleich zwei frischgefangene Flussfische auf den Teller. Und dann saßen sie da ganz allein, am exklusiven Tisch auf der Terrasse.

https://www.camping.info/bosnien-herzegowina/bosnien-herzegowina/camp-buk-24721

 

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